Ecoflow Delta mini + Solarpanel: Kompakte Powerstation für Freizeit und Notfälle - n-tv.de

2023-02-05 17:29:21 By : Ms. Binger Binger

Die Ecoflow Delta mini hat sogar genug Kraft für eine Espressomaschine mit 1200 Watt Leistungsaufnahme.

Die Ecoflow Delta mini ist eine kompakte, aber starke Powerstation. Sie kann beim Camping oder im Falle eines Stromausfalls viele verschiedene Geräte einige Stunden lang versorgen, ist an der Steckdose sehr schnell geladen und kann auch solar auftanken.

Powerstationen sind Akku-Kraftpakete, die im Notfall oder in der Freizeit Smartphones, Tablets, Notebooks oder sogar Haushaltsgeräte für mehrere Stunden mit Strom versorgen können. Neu auf dem Markt ist die Ecoflow Delta mini, die kompakt, aber leistungsstark und vielseitig einsetzbar ist. ntv.de hat sie zusammen mit einem mobilen Solarpanel des Herstellers ausprobiert.

Die Powerstation nach dem Auspacken.

Die Powerstation hat etwa die Größe einer Kapsel-Espressomaschine und wiegt rund 11 Kilogramm. Man möchte sie zwar keine langen Strecken schleppen, aber durch zwei große Tragegriffe an den Seiten fällt beispielsweise der Weg von der Wohnung zum Parkplatz nicht allzu schwer.

Die Optik ist ansprechend, wichtiger ist aber, dass die Verarbeitung der Ecoflow Delta mini hochwertig ist und das Gerät einiges auszuhalten scheint. Mit breiten Gummifüßen ist sie bei ihrem Gewicht sehr standfest und kommt auch mit stärkeren Schräglagen auf einem Boot zurecht. Wasserfest ist sie aber nicht, der Hersteller weist im Handbuch ausdrücklich darauf hin, dass sie nicht nass werden darf. Auch am Sandstrand hat sie nichts zu suchen, dafür fehlen unter anderem Abdeckungen für die meisten Eingänge.

Unterwegs kann das Solarmodul mithilfe seiner Transporttasche aufstellen.

Obwohl sie sehr kompakt ist, hat die Delta mini eine beachtliche Kapazität von 882 Wattstunden. An der Powerstation können bis zu neun Geräte gleichzeitig versorgt werden. Dazu hat sie zwei 230-Volt-Steckdosen, drei USB-A-Buchsen, eine davon mit Schnellladefunktion (bis 18 Watt), einen USB-C-Anschluss (bis 100 Watt), zwei herkömmliche DC-Ausgänge und einen Auto-Anschluss.

Mit einer Ausgangsleistung von 1400 Watt, die bei Bedarf kurzfristig auch 2300 Watt (X-Boost) erreicht, kann man nicht nur jede Campingausrüstung, sondern auch so gut wie alle Geräte im Haushalt betreiben. Im Test hingen an der Ecoflow Delta mini unter anderem ein 55-Zoll-Fernseher samt Soundbar, eine Espressomaschine mit 1200 Watt war für die Powerstation ebenso wenig ein Problem wie die ähnlich hohe Startleistung einer Kühl-/Gefrier-Kombination.

Bei sonnigem Wetter ist die Delta mini mit einem Solarpanel je nach Bedingungen in sieben bis elf Stunden aufgeladen.

Je höher die Leistungsaufnahme ist, desto kürzer hält natürlich das Akku-Paket durch, fernsehen kann man beispielsweise nur zwei bis drei Stunden. In Notfällen sollte man daher besser auf so einen Zeitvertreib verzichten. Bei einer angekündigten Stromunterbrechung kann die Powerstation aber unter anderem verhindern, dass Gefriergut verdirbt oder beim Nachbarn geparkt werden muss. Ebenso ist es möglich, das Homeoffice einige Stunden unabhängig vom Netz zu betreiben.

Dabei kann man die Ecoflow Delta mini schon zwischen Steckdose und Gerät schalten, solange der Hausstrom noch fließt. Erst wenn und solange er ausfällt, übernimmt die Powerstation die Versorgung. Dabei reagiert sie innerhalb von 30 Millisekunden.

Wie lange ein Gerät ungefähr noch betrieben werden kann, sieht man ebenso wie die verbleibende Kapazität auf einem LED an der Vorderseite der Akku-Tankstelle. Das Display zeigt auch an, mit welcher Leistung und wie schnell die Delta mini selbst aufgeladen wird. Mehr Informationen erhält man über eine übersichtliche Smartphone-App, in der man auch einige zusätzliche Einstellungen vornehmen kann.

An einer herkömmlichen Steckdose ist die Powerstation in deutlich weniger als zwei Stunden aufgeladen - so wie es der Hersteller angibt. Man kann das Gerät aber auch unterwegs über den Zigarettenanzünder-Anschluss im Auto auftanken oder an ein Solarpaneel anschließen. Um die zweite Möglichkeit auszuprobieren, hat ntv.de ein 160-Watt-Modul von Ecoflow verwendet. Man kann es flach hinlegen oder mithilfe der Transporttasche im 90- oder 60-Grad-Winkel zur Sonne ausrichten. Mangels Balkon legte ntv.de das Panel durch ein Fenster auf ein Schrägdach.

Bei fast idealen Bedingungen wurde eine Ladeleistung von bis zu 115 Watt erreicht, womit die Powerstation fast elf Stunden für eine komplette Ladung benötigt. Mit zwei zusammengeschalteten Modulen halbiert sich die Zeit, mehr kann man nicht anschließen, da die Ladeleistung 300 Watt nicht übersteigen darf. Zogen Wolken vor die Sonne, erzielte das Panel nur noch rund 20 Watt. Man sollte sich bei wechselhaftem Wetter also nicht allzu sehr auf das Solarmodul verlassen.

Nach 800 Ladezyklen soll die Kapazität des Akkus laut Ecoflow immer noch 80 Prozent betragen. Ein Zyklus bedeutet eine komplette Entladung plus eine volle Aufladung, in wie vielen Zwischenschritten das geschieht, spielt bei modernen Lithium-Ionen-Akkus keine Rolle. Das heißt, die Batterie der Delta mini ist recht langlebig.

Die Kühlung der Powerstation springt an, sobald sie unter Last steht oder aufgeladen wird. Dabei arbeiten die Ventilatoren der Lüftung relativ laut. Das kann ganz schön nerven, beispielsweise wenn man im Campingwagen ein Nickerchen machen möchte.

Das ist neben dem fehlenden Schutz vor Staub und Wasser im Prinzip die einzige echte technische Schwäche der Powerstation. Problematischer dürfte für interessierte Nutzer der hohe Preis sein, unter 1000 Euro bekommt man sie kaum. Möchte man auch ein passendes Solarmodul des Herstellers, muss man weitere 400 Euro drauflegen. Ansonsten hat die Ecoflow Delta mini im Test voll und ganz überzeugen können und es ist schwer, eine günstigere Powerstation mit ähnlichen Qualitäten zu finden.